Gastronomiebetriebe gibt es überall auf der Welt - und dementsprechend viele Chancen, in dieser Branche zu arbeiten. Zudem bietet eine Anstellung in der Gastronomie viel Kontakt mit Menschen, einen abwechslungsreichen Alltag und spannende Aufgaben. Kurz: An sich sollte die Gastronomie eine beliebte Branche für Berufseinsteiger sein. Dennoch haben gerade Restaurants und Hotels oft Probleme, Nachwuchs zu finden und offene Stellen zu besetzen.
Das liegt nicht nur an der vergleichsweise niedrigen Bezahlung von Mitarbeitern und dem generellen Trend zum Fachkräftemangel, sondern auch an dem relativ geringen Engagement von Gastronomiebetrieben zur Fachkräftegewinnung. Hier kann die Gastronomie noch etwas von Industrie und Handwerk lernen - Employer Branding wird 2018 immer stärker in den Fokus rücken. Diese vier Tipps können bei der Mitarbeitergewinnung helfen:
Tipp 1: Empfehlungsmarketing durch Mitarbeiter
Es ist kein Geheimnis: Viele Arbeitsverhältnisse kommen ausschließlich durch Empfehlung von zufriedenen Mitarbeitern zustande. Deshalb ist es umso wichtiger, dass Sie Ihre langjährigen Mitarbeiter in den Recruiting-Prozess einbinden. Kommunizieren Sie klar, in welchen Bereichen Verstärkung gesucht wird und belohnen Sie Mitarbeiter, die Ihren Betrieb weiterempfehlen.
Wenn Ihre Mitarbeiter keine direkten Empfehlungen aussprechen können oder möchten, bietet es sich dennoch an, Videos oder Statements dieser zu sammeln und so Bewerbern einen authentischen Einblick in den Arbeitsalltag zu geben.
Doch Vorsicht: Mitarbeiter empfehlen nur weiter, wenn sie wirklich zufrieden sind! Deshalb sind regelmäßige Feedbackgespräche und die Umsetzung darin geäußerter Verbesserungsvorschläge essentieller Bestandteil des Arbeitgebermarketings (siehe auch Tipp 2 und 3).
Tipp 2: Arbeitgebermarke aufbauen
Die Suche auf Tripadvisor oder Social Media nach Restaurants ist für Gäste vor dem Besuch dieser mittlerweile ganz normal. Doch der Aufbau guter Präsenzen auf diesen Portal lohnt sich nicht nur, um Gäste anzulocken - auch für die Gewinnung von Mitarbeitern sind Online- und Offline-Medien wichtig!
Ein gut gepflegtes Facebook-Profil oder ein Instagram-Kanal mit Einblicken hinter die Kulissen des Betriebs, eine ansprechende Website und ein gut bewertetes TripAdvisor-Profil sind essentielle Bestandteile der Arbeitgebermarke. Dabei ist es wichtig, potentiellen Bewerbern einen guten Einblick in die Arbeitsweise des Betriebs zu geben und ihnen potentielle Kollegen zu zeigen. Ein guter Nebeneffekt: Auch Gäste schätzen die Transparenz und den Blick hinter die Kulissen.
Weitere Bestandteile einer guten Arbeitgebermarke:
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Machen Sie die Sozialleistungen, Arbeitszeiten und Vergütung transparent.
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Entwickeln Sie eine Unternehmensvision und ein genaues Suchprofil: Je genauer Mitarbeiter wissen, was sie erwartet, desto eher passen Bewerber und Arbeitgeber zueinander.
Tipp 3: Goodies und Incentives
Nur zufriedene Mitarbeiter helfen beim Aufbau einer guten Arbeitgebermarke und empfehlen den eigenen Betrieb weiter. Eine Gehaltserhöhung wäre der “einfache” Weg, um gegenüber anderen Betrieben herauszustechen. Doch es muss nicht immer ein finanzieller Anreiz sein.
In der Gastronomie sind mehr Freizeit oder eine flexiblere Arbeitszeit - viel gewünschte Faktoren bei Mitarbeitern - jedoch oft nicht möglich: Deshalb sind kreative Wege gefragt, um Mitarbeiter zu binden und deren Zufriedenheit zu erhöhen. Wie wäre es mit der Auszeichnung des “Mitarbeiters des Monats” verbunden mit einer kleinen Belohnung? Ein Betriebsausflug oder Teambuilding-Events können die Kollegen auch außerhalb der Arbeitszeit näher zusammenbringen. Eine offene Feedback-Kultur sorgt dafür, dass Probleme nicht unter der Oberfläche schwelen. Es gibt eine Vielzahl an möglichen “weichen” Führungsmaßnahmen, die für ein gutes Arbeitsklima sorgen.
Tipp 4: Ungewöhnliche Recruiting-Wege
Sie haben bereits ein hervorragendes Betriebsklima und finden dennoch keine Mitarbeiter? Dann liegt es vielleicht an Ihrem Suchprofil. Nicht immer sind Mitarbeiter mit einer gastronomischen oder hotel-spezifischen Ausbildung die besten Kandidaten für zu besetzende Stellen! Persönlichkeit geht vor Fachwissen - denn gerade in gastronomischen Berufen, in denen ein guter Umgang mit Kunden gefragt ist, ist die Persönlichkeit von Mitarbeitern essentiell. Deshalb überlegen Sie sich, ob es sinnvoll sein könnte, für manche Aufgaben gezielt Quereinsteiger einzustellen.
- Auch ältere Mitarbeiter können besonders wertvoll sein, da diese einen großen Erfahrungsschatz mitbringen.
- Haben Sie schon einmal an die Suche direkt in Schulen gedacht? Bei Ausbildungsmessen und Bewerbertrainings können Sie Ihren Betrieb in einem lockeren Umfeld präsentieren. Das bringt Ihnen für aktuell offene Stellen vielleicht keinen Vorteil, aber kann in einigen Jahren für Nachwuchskräfte sorgen.
Das Thema Employer Branding ist bisher nur von wenigen Restaurants und Hotels besetzt: Wenn Sie in Ihrem Betrieb 2018 damit starten und sich gezielt auf die Suche nach Fachkräften machen, haben Sie also einen Wettbewerbsvorteil gegenüber Ihren Kollegen. Wir wünschen Ihnen viel Erfolg beim Arbeitgebermarketing!